Vertrauen verleiht Flügel


Joachim Pawlik ist Experte für Personalentwicklung, Vortragsredner und Geschäftsführer der Unternehmensberatung Pawlik Consultants.

Dieser Beitrag von Joachim Pawlik ist am 7. Juli 2018 in der Kolumne „Kompass“ in der Printausgabe des Hamburger Abendblatts erschienen.


 

„Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“ – wo dieser Lenin zugeschriebene Satz als Leitlinie dient, steht es nicht gut um die Unternehmenskultur. Chefs, die ihren Mitarbeitern ständig über die Schulter schauen, ihnen Fehler stets gnadenlos vorhalten und in jeder kritischen Situation das Heft des Handelns sofort an sich reißen, nerven nicht nur. Sie rauben ihren Mitarbeitern auch jegliche Motivation und Eigeninitiative - bis hin zur inneren Kündigung.

Als „Schmieröl jeder Gemeinsamkeit“ bezeichnet dagegen der Ökonom Thomas Straubhaar das Vertrauen. Wo vertraut wird, da wird freiwillig mehr geleistet. Motivation und Kreativität blühen auf – Eigenschaften, die im Zeitalter des digitalen Umbruchs wertvoller sind als Pflichterfüllung und Regeltreue. Auch im Wettbewerb um die besten Nachwuchskräfte ist eine vertrauensvolle Unternehmenskultur, die den Menschen Spielräume für die Entfaltung ihrer Talente lässt, ein erheblicher Vorteil.

Ein Unternehmen, das heute den Wandel erfolgreich gestalten will, ist daher auf Führungskräfte angewiesen, die vertrauen können und denen im Gegenzug vertraut wird. Doch was macht uns zu einem vertrauensvollen Chef, Geschäftspartner oder Kollegen? Zwar haben Wissenschaftler herausgefunden, dass bestimmte unveränderliche Eigenschaften eine Rolle spielen. So wurden in einem Versuch beispielsweise braune Augen als vertrauenswürdiger eingeschätzt als blaue und tiefe Stimmen wirken vertrauenswürdiger als hohe. Doch vieles ist erlernbar.

Der frühere US-Präsident Bill Clinton war ein Virtuose vertrauensbildender Tricks. Entschuldigte er sich zum Beispiel bei seinem Publikum für das Regenwetter, für das er ja wirklich nichts konnte, flogen ihm die Herzen umso mehr zu. Amerikanische Verhaltensforscher konnten später in Versuchen belegen, dass solche völlig überflüssigen Entschuldigungen tatsächlich vertrauenserweckend wirken. Warum also nicht im nächsten Meeting die Verantwortung für die verstopften Straßen übernehmen.

Als Fundament für langfristige Arbeitsbeziehungen reichen solche Kniffe jedoch nicht. Für eine vertrauensvolle Arbeitsatmosphäre ist eine Verhaltensänderung nötig, die nur vom Vorgesetzten ausgehen kann. Er muss sich von einer bürokratischen Überwachungskultur verabschieden und seinen eigenen Allwissenheitsanspruch aufgeben. Das erfordert einigen Mut, denn es bedeutet, sich verwundbar zu machen. Doch wer diesen Schritt wagt, wird belohnt: Ein angstfreies Arbeitsklima kann Mitarbeiter zu Höchstleistungen geradezu beflügeln. Spricht diese sich herum, wirkt sie wie ein Magnet auf junge, weniger hierarchisch geprägte Spitzentalente. Und schließlich ist es auch menschlich belohnend, echte vertrauensbasierte Wertschätzung zu erfahren.

 

 

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