Organisationsentwicklung im Zeitalter der Digitalisierung


Flow 5.0 – Organisationsentwicklung im Zeitalter der Digitalisierung

von Prof. Dr. Henrik Meyer-Hoeven, Pawlik Consultants, Hamburg


 

Die Anforderungen an die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen scheinen stetig zu wachsen – auch in der Aluminium-Industrie: Megatrends wie Digitalisierung, Demografie oder Diversität treffen wie ein Tsunami zeitlich alle zugleich und sind daher wie eine Art Mega-Olympiade, d.h. wer kommt damit am besten klar? Dabei geht es auch um Disziplinen wie Technologie oder Strategie, im Vordergrund aber steht die Fähigkeit, sich organisational anzupassen, um den erforderlichen FLOW, d.h. neues Agieren und Reagieren in Inhalt und Geschwindigkeit bei Halten oder gar Steigern der Profitabilität angemessen zu ermöglichen. Diese Wettbewerbsdisziplin ist allgemein nicht sehr verbreitet, ungeübt, wird an den Universitäten zwar gelehrt, spielt dort in der Regel aber keine Rolle – oder wem fällt zum Thema „Organizational Behavior“ direkt eine Theorie ein? Zudem ist diese Disziplin jetzt in einer neuen Mischung aus harten und weichen Faktoren gefordert. Damit sind viele Manager in der Regel schlicht ebenso überfordert wie im zeitgleichen Balancieren von langjährig praktizierter Effizienz und neuer Effektivität.

Das Neue im Spiel

Worum geht es dabei genau? Im Kern geht es um ein neues Paradigma der Organisation, das gekennzeichnet ist von horizontaler Zusammenarbeit statt von Silos, von Arbeiten auf Augenhöhe um die bessere Lösung statt in machtpolitischen Hierarchien, von 80:20 bzw. Try & Error statt 100% Perfektion, von Teamdynamik statt Egoismen, von gemeinsamen Bildern und Zielen statt funktionalen Inseln und von Freiheitsgraden und Selbstorganisation statt gegebenen Handlungsrahmen und Erlaubniskultur. Das klingt alles reizvoll und irgendwie richtig, ist zum einen aber nicht überall notwendig oder gar sinnvoll und daher mit Augenmaß anzugehen – und nicht immer gilt ein „statt“, sondern vielleicht eher ein „und“, was alles noch anspruchsvoller macht. Zum anderen, und das vor allem, ist all dies nicht so einfach umzusetzen, da es grundsätzlich einer anderen Art des Denkens, der Vorstellungen und Werte der Menschen bedarf, einzeln und kollektiv. Neue Routinen müssen angegangen werden, Verhaltensveränderungen also, und die sind ja bekanntlich schnell gefordert und sehr schwer gemacht. Kultureller Wandel braucht ja bekanntlich seine Zeit, die wir alle nicht zu haben scheinen.

Der Mensch macht den Unterschied

Wenn die Bewältigung der genannten Herausforderungen also vor allem von den mentalen Modellen und dem Verhalten der Menschen abhängt, ist der Mensch der entscheidende Erfolgsfaktor im neuen Spiel = 5.0! Er muss klarkommen mit all dem Neuen, was neben Neugier immer auch Unsicherheit auslöst. Er braucht dabei vor allem eine gute Orientierung und Unterstützung durch Führungsleistungen, die darauf vorbereitet sein sollten bzw. dafür zu entwickeln sind. Er braucht ein Vertrauensklima, in dem er anfangen kann, wieder zu spielen, auszuprobieren, hinfallen, aufstehen und schnell zu lernen – allein und zusammen. Dafür wiederum braucht er Fähigkeiten in Form von Wissen und agilen Kompetenzen, wie auch Spielräume in Form von Zeit und sonstigen Möglichkeiten, die es organisatorisch zu gestalten gilt. Diese individuellen Aspekte brauchen durch die soziale Wirklichkeit unabdingbar gezielte Unterstützung: Gelebte, meist informelle Überzeugungen – „so machen wir das hier“ – sind auf ihre Eignung für das neue Spiel zu überprüfen, anzupassen, zu ergänzen. Nur wenn ich erkenne, dass solche sozialisierten Annahmen neues Denken und Handeln erlauben oder gar fördern, werde ich motiviert sein, loszulegen, denn schließlich möchte ich ja mich nicht ausschließen, sondern in meiner Gruppe bleiben.

Einfach machen?

Gar keine Frage: Die anstehende Organisationsentwicklung ist nicht einfach, sondern eine gewaltige Herausforderung in Bedeutung und Vielfalt, in Breite und Tiefe. Doch auch die längste Reise fängt mit dem ersten Schritt an, der einfach zu machen ist, zumal er schlichtweg bei mir selbst beginnt und beginnen sollte. Agilität ist ja nicht neu, auch wenn viele es meinen. Sie beruht auf teilweise banalen, bekannten Prinzipien. Und wenn all dies so ist, scheinen die ersten Schritte überschaubar zu sein, die Herausforderungen beginnen ihre zunächst gefühlte Übermacht zu verlieren. „4.0“ wird durch „5.0“ machbar. Und FLOW heißt die Dinge in Bewegung zu bringen, Hindernisse zu erkennen und anzugehen, und dann auch dran zu bleiben bis uns, gemäß Aristoteles, neue Routinen zu neuer Exzellenz führen. Freuen Sie sich darauf!

 

 

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